Der Neue Yogawille ist keine zusätzliche Yogarichtung. Und doch unterscheidet er sich geradezu fundamental von allen anderen klassischen Übungsweisen. Worin liegt nun dieser Unterschied?
Hier ist zunächst Heinz Grill und seine inzwischen über zwanzigjährige Forschungsarbeit zu nennen. Mit folgenden Worten äußert er sich selbst zu seiner Arbeit:
”Bei meiner Arbeit wird besonderer Wert darauf gelegt, dass Spiritualität nicht durch Bekenntnisse oder allgemein in gruppenorientierten Ausdrucksformen lebt, sondern in jedem einzelnen Menschen in Maß und Ziel der Möglichkeiten individualisiert wird. Die gesamte Ausrichtung ist nicht eine typische esoterische, energetische oder mystische, sondern eine konkrete, bewusstseinsbildende und vor allem durch objektivierende Prozesse bewusstseinsstabilisierende und auf das Individuum bezogene, freiheitsfördernde Arbeit. Sie möchte den Menschen in einer freien Entwicklung des Willens, einer bereichernden Förderung von inneren und tieferen Empfindungen und einer dynamisch bewegten Gedankenbildekraft fördern.“
Dieses Ideal lebt in seiner gesamten, sehr umfassenden Arbeit. Es prägt die Übungsweise im Yoga und erstreckt sich inzwischen auf viele Kulturbereiche, wie Pädagogik, Medizin, Architektur, Ernährung u.a. (siehe heinz-grill.de oder auch das Interview auf Art D’Hommage).
Alle Übungen wurden von Heinz Grill mit seelenvollen Inhalten bereichert, sog. Imaginationen, die aus seiner realen geistigen Schau entspringen. Sie umfassen die Dimension des seelischen und geistigen Lebens, in die jeder Mensch und das ganze Leben eingebunden sind. Auf diese Weise eröffnet uns Heinz Grill real existierende seelisch-geistige Gesetzmäßigkeiten, die sowohl für unsere momentane persönliche Entwicklung als auch für das nachtodliche Leben bedeutungsvolle Fortschritte ermöglichen können. Die Körperübung (asana) gliedert sich daher in drei Bereiche, die auch den drei Wesensgliedern des Menschen von Geist, Seele und Körper entsprechen:
Somit besteht der erste Schritt in der Hinwendung zur Imagination, zu einem neuen Gedankengut. Der Übende muss sich zunächst selbst zurück lassen und sich etwas Neuem zuwenden. Er liest die Imagination und bewegt Gedanken dazu. Die nachfolgende körperliche Anleitung, die Art der Spannungsverteilung, entspricht dem geistigen Sinnbild der asana. Aus der vorher geleisteten Beziehungsaufnahme und der gedanklichen Auseinandersetzung heraus erhält die ausgeführte asana nun einen ganz neuen Ausdruck. Nicht allein das subjektive Vermögen kennzeichnet die asana, sondern der neu hinzugekommene Bewusstseinsinhalt drückt sich aus und wirkt wieder auf den Übenden zurück.
Schließlich kann aus der Imagination der asana ihr Wert für das soziale Leben herausgearbeitet werden. Gerade dieser Aspekt birgt wertvolle Möglichkeiten für das persönliche Beziehungsleben. Es eröffnet auch Möglichkeiten für das gesamte seelische Vermögen des Übenden, das mit seinem Denken, seinem Gefühlsleben und seinen Handlungsweisen in neue und von eigenen Strukturen freiere Gestaltungsformen des Lebens findet, die nun auch in einem Zusammenhang mit umfassenderen seelisch-geistigen Gesetzmäßigkeiten stehen.
So ist das gesamte Üben von einer lebendigen Auseinandersetzung getragen, die sich im gemeinsamen Austausch untereinander noch erweitert und befruchtet. Jeder Übende kann durch diese Art der Praxis in seiner gesamten seelischen Kapazität auf individuelle Weise wachsen und die Fortschritte wieder hinaustragen in sein Beziehungsfeld.
Die Übung wird also nicht genommen, um daran einen Energiegewinn zu erfahren oder in eine innere Gefühlswelt abzutauchen. Sie dient auch nicht dazu, eine rein körperliche Perfektion oder Steigerung der Vitalität zu erzielen. Vielmehr steht eine bewusste Beziehungsaufnahme und eine bewusste Übungsgestaltung im Vordergrund. Es formen sich neue Lern- und Entwicklungsschritte, welche durch die Integration in das praktische Leben wieder nach außen strahlen können.
Auf diese Weise hat Heinz Grill ein sehr umfangreiches Forschungsfeld eröffnet, das allen Menschen offen steht. Wir freuen uns auf einen lebendigen Austausch mit allen Interessierten!